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Grenzen

Veröffentlicht am 6. November 2023

Das Thema "Grenzen" war während der Kunstwoche, vom 30. Oktober bis zum 03. November 2023, das Grundthema, mit dem sich alle Schüler:innen und die begleitenden Künstler:innen auseinandersetzten.

Kunst war in diesem Fall eine wunderbare Möglichkeit, sich mit dem abstrakten Konzept „Grenzen“ auseinanderzusetzen.  Jede Gruppe setzte das Motto „Grenzen“ auf individuelle Weise um und die Schüler:innen konnten sich so künstlerisch ausdrücken. 

Das Thema "Grenzen" ist äusserst vielfältig und kann demnach auf verschiedene Arten betrachtet werden.  Weil es so multidimensional ist, beeinflusst es verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens und der Gesellschaft. Je nach Kontext und Perspektive können Grenzen als Herausforderung oder Chance betrachtet werden.  Beispielsweise können nationale Grenzen zu politischen Spannungen und Handelsbeschränkungen führen. Geschlechtergrenzen und Geschlechterrollen haben sich im Laufe der Zeit verändert. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Überwindung von Geschlechterstereotypen sind wichtige gesellschaftliche Anliegen. Grenzen können physischer, emotionaler oder intellektueller Natur sein. Das Überwinden von Grenzen erfordert oft Mut, Entschlossenheit und Anpassungsfähigkeit.

Das Aufbrechen von Grenzen kann kreative und innovative Lösungen hervorbringen. In der Kunst, Wissenschaft und Technologie sind Durchbrüche oft das Ergebnis des Überwindens traditioneller Beschränkungen. Die Natur hat ihre eigenen Grenzen. Das Überschreiten dieser Grenzen wird vermutlich schwerwiegende Konsequenzen für die Umwelt haben. Kulturelle Unterschiede führen oft zu kulturellen Grenzen - das Verständnis und die Anerkennung verschiedener Kulturen sind wichtige Aspekte der globalen Zusammenarbeit. Jeder Mensch hat auch persönliche Grenzen, die seine Komfortzone und seine Privatsphäre betreffen. Das Respektieren persönlicher Grenzen ist entscheidend für zwischenmenschliche Beziehungen. Technologische Entwicklungen können bestehende Grenzen in Kommunikation, Reisen und Wissen aufbrechen, aber sie werfen auch Fragen nach Datenschutz und Ethik auf.

Die Vorstellung von einer Welt ohne Grenzen kann sowohl positiv als auch negativ sein. Sie kann für Offenheit, Toleranz und grenzüberschreitende Zusammenarbeit stehen, aber auch Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Souveränität aufwerfen.

Nastasja Zandanell, Künstlerin und Pädagogin aus Vaduz, gab für die erste Stufe der OST das Thema „Grenzen miteinander verbinden - wir bauen gemeinsam eine Stadt!“ vor. Während der Woche errichteten die Schüler:innen eine kleine Stadt. Einzelne Grundstücke mussten miteinander verbunden werden und jedes Grundstück hatte seine eigenen 4 Grenzen zu den Nachbarsgrundstücken. Ziel war es, miteinander zu kommunizieren und zu planen, um diese Grundstücksgrenzen aufzubrechen. Baumaterialien waren unter anderem Kartonflächen, Zahnstocher, Holzstäbchen, Steine, Acrylfarben, Fäden, Wattestäbchen, Drähte, Ballone und Styreneplatten.

Die zweite Stufe arbeitete mit dem Liechtensteiner Autor und Künstler Patrick Kaufmann. Am Montagmorgen gab es zunächst eine kurze Einführung zum Kunstcrashkurslehrgang «Freie Kunst» mit dem Schwerpunkt Malerei. Jeder Schüler erhielt ein kleines Zeichenheft für eigens geführte Notizen, Zeichnungen und Skizzen. Dieses „Tagebuch“ durfte individuell gestaltet werden. Das Ziel war es, die Selbstreflexion anzukurbeln.  Am dritten Tag versuchte der Künstler eine Situation herzustellen, die bei den Teilnehmenden einen bestimmten Gefühlszustand einleitete. Darauf konzentrierten sich diese, um daraus einen künstlerischen Prozess einzuleiten. Die eigene Routine wurde so zum Teil völlig dem intuitiven Zufall überlassen.   Während des Unterrichtes wurden immer wieder Ablenkungen eingebaut, um die Gedanken zu verwirren und das Denken in eine andere Richtung zu lenken.

Stephan Sude, ebenso Künstler aus Liechtenstein, der einen Grossteil der dritten Stufe als Künstler betreute, startete mit einer kurzen Grundinformation zur Geschichte des Holzschnitts – denn das war die Technik, die die Schüler:innen in dieser Woche anwendeten.Der Holzschnitt ist eine Drucktechnik, bei der ein Bild oder Text auf einen Holzblock geschnitzt und dann auf Papier gedruckt wird. Die Tatsache, dass diese Technik in China bereits im 9. Jahrhundert entstanden ist und erst 600 Jahre später in Europa bekannt wurde, verdeutlicht die kulturellen Unterschiede und die Verbreitung von Technologien zu dieser Zeit. Zunächst fehlte Papier, bevor es vor ca. 1000 Jahren aus Bambusfasern etabliert wurde. Es spielte in der Geschichte der Drucktechniken eine entscheidende Rolle, da es als Druckmedium verwendet wird, um die Schnitte des Holzblocks aufzunehmen und die Bilder zu vervielfältigen. Der Holzschnitt ermöglichte daher das kostengünstige Vervielfältigen von Kunstwerken, was eine wichtige Rolle in der Verbreitung von Informationen und künstlerischen Werken gespielt hat.

12 Schüler:innen der 3. Stufe führten mit Frau Hanke und Mitarbeiterinnen der Liechtensteinischen Kreativakademie, Juliana Beck und Coralie Kerhart, einen Workshop durch. Alle Teilnehmer:innen näherten sich zunächst über die Improvisation dem Thema „Grenzen“. Es wurde in verschieden Personen geschlüpft, um deren Grenzen zu erfahren. Jede:r verfasste eine persönliche Geschichte zu dem Grundthema, wobei die Namen anonymisiert wurden. Gegen Ende der Woche wurden dann die Geschichten von einer anderen Person vorgelesen und schliesslich per Video aufgenommen. Die Schüler:innen studierten zudem zum Song Boundaries von Lena auch einen „Formationstanz“/Murmuration ein.

Die Liechtensteiner Künstlerin Jess de Zilva lebt und arbeitet in London/England. Sie begleitete die 4. Stufe der Oberschule Triesen. Zu Beginn der Woche mussten die Schüler:innen   Holzleisten aussuchen und während der Woche wurde daraus ein Rahmen gebaut. Als Vorbereitung wurden auch diverse Vor-Zeichenübungen mit einem Bleistift durchgeführt. Dann folgte ein Fotoshooting - als Regisseur entwickelten die Jugendlichen zwei Szenen zum Thema „Grenzen“.  Die anderen in der Gruppe waren die Akteure, die versuchten, die Instruktionen umzusetzen. Alle guten Ideen mussten als Foto mit dem Smartphone festgehalten werden. Die Aussenlinien der Schwarz-Weiss Fotografie wurden auf einem transparenten Papier mit spitzem HB Bleistift nachgefahren. Danach wurde die Zeichnung „aufgebaut“ – zuerst mit dem HB-Bleistift, dann mit weicheren 2B und 4B Bleistiften. So entstanden Kontraste mit weichen und harten Linien. Zum Abschluss setzten die Schüler:innen mit roter Acrylfarbe eine dünne Linie von links nach rechts – die selbst  gezogene Grenze.

Für die gesamte Oberschule Triesen war die Kunstwoche etwas Besonderes! Die Schüler konnten Neues ausprobieren und sie lernten viele neue Techniken und Methoden kennen. Während dieser Woche erfuhren die Schüler:innen auch detaillierte Fakten über Kunst. Insbesondere von den Künstler:innen konnten sie viel erfahren und man sah, wie  sie für die Kunst brennen. Die Schüler:innen konnten aus freiem Sinne etwas gestalten. Man sah über weite Strecken freudige Gesichter, denn das, was gestaltet werden durfte, wurde selbst entschieden.

Diese Kunstwoche war sehr wertvoll – einerseits inspirierend, Kunstschaffende an der Schule gehabt zu haben und andererseits durften wir alle dabei neue Erfahrungen sammeln. (ES)

Schüler:innen berichten über die Kunstwoche:

Ich persönlich fand die Kunstwoche sehr cool und ich fand auch das Arbeiten mit Stephan war sehr angenehm. Mir gefiel, dass wir in allen drei Klassen zusammenarbeiteten und nicht nur in unserer. Wir mussten zuerst einen Druck über das Thema Grenzen machen - das fand ich eher schwer, aber gut fand ich, dass wir davor eine Einführung hatten, bei der wir ein paar Sachen zum Thema Grenzen kennenlernten. Das Schnitzen in die Linolplatten machte sehr viel Spass, es war aber auch sehr anstrengend. Nachdem wir eine Linolplatte über das Thema Grenzen machen mussten, konnten wir dafür bei den nächsten selbst entscheiden. Ich machte das Inter Mailand Logo. Ich würde mich freuen, wenn wir wieder einmal mit Stephan zusammenarbeiten könnten und noch einmal irgendwann so eine tolle Woche zusammen verbringen könnten. (Nuria Beck, 3b)

Wir machten während dieser Woche Linolschnitte. Zuerst musste man ein Bild zum Thema Grenzen machen. Bevor man schnitzen konnte, musste man eine Skizze auf ein Blatt zeichnen. Wenn man das gemacht hatte, musste man das, was man gemalt hatte, auf die Linolplatte draufzeichnen und danach konnte man alles, was weiss bleiben sollte, wegschnitzen. Ich wählte beim Bild zum Thema Grenzen ein Zollhäuschen, eine Strasse daneben und im Hintergrund Berge. Auf dem Zollhäuschen stand noch Zoll, aber man musste es spiegelverkehrt schreiben, damit es danach richtig auf dem gedruckten Blatt zu sehen ist. Wenn man ein Bild zum Thema Grenzen hatte, konnte man noch ein Bild nach Wahl machen. Beim zweiten Bild schnitzte ich das Massey Ferguson Logo. Das Bild zum Thema Grenzen habe ich schwarz gedruckt und das Massey Ferguson Logo druckte ich in Rot. Mir gefiel die Kunstwoche, weil es mal etwas anderes als normaler Unterricht war. (Anton Kaiser, 3b)

 

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