Kurz vor Weihnachten besuchte die 4. Stufe der Oberschule Triesen das Junge Theater Liechtenstein, wo das Inklusionsstück "Geschichten zur Weihnachtszeit" aufgeführt wurde. In der Inszenierung stand weniger das traditionelle Weihnachtsfest im Vordergrund, sondern vielmehr eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche.
Das Stück erzählt die Geschichte einer Protagonistin, die sich auf eine Reise durch ihre innere Welt begibt. Im Mittelpunkt steht der Kampf mit eigenen Ängsten, der Macht negativer Gedanken und der Zerbrechlichkeit des Lebens. Sie wird mit verschiedenen Aspekten ihrer selbst konfrontiert: Wut, Trauer, Frust, Angst, aber auch mit Hilflosigkeit und Isolation. Diese Emotionen sind nicht nur Teil ihrer Geschichte, sondern sind Erfahrungen, die jeden mehr oder weniger beschäftigen.
Besonders eindrucksvoll war, neben dem Aspekt, dass auch Menschen mit Behinderung mitwirkten, dass man nicht vor seinen Gefühlen davonlaufen kann. Stattdessen betont das Stück, wie wichtig es ist, sich seinen Ängsten zu stellen und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Trotz der teils ernsten und düsteren Themen war die Botschaft des Stücks hoffnungsvoll. Die Protagonistin findet am Ende ihren inneren Frieden. Sie lernt, die Balance zwischen Herz und Verstand zu finden und sich selbst zu akzeptieren, mit all ihren Schwächen und Stärken. Sie entscheidet, die Kontrolle über ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, anstatt sich von negativen Gedanken leiten zu lassen.
Das Ensemble des Jungen Theaters Liechtenstein beeindruckte durch ein authentisches Schauspiel und eine minimalistische, aber wirkungsvolle Bühnengestaltung. Dieses Theaterstück war eine eindrucksvolle Reflexion über das Leben, die menschliche Seele und die Kraft, inmitten von Dunkelheit Hoffnung zu finden. Ein Besuch, der bei manchen vermutlich noch länger nachhallt. (ES)
Schülerstatements:
Dieses Theaterstück ist von der Geschichte “Alice im Wunderland“ inspiriert. Die Hauptdarstellerin Ali ist im Traum in einem Wald aufgewacht und wird von 2 Männern in Anzügen „gefunden“. Es kommt ein Sultan, der ihr mitteilt, dass sie von den Königen in diese Traumwelt eingeladen wurde. Ich finde es gut, dass auch beeinträchtigte Personen mitmachen dürfen, weil es wichtig ist, Menschen mit Beeinträchtigung gleich zu behandeln wie Menschen ohne Beeinträchtigung! (Felix Weidmann, 4c)
Ich fand das Stück insgesamt gut! Die Darsteller:innen spielten wirklich grossartig! Allerdings verstand ich nicht den gesamten Inhalt, besonders jenen nicht, dass die Mädchen offenbar in unterschiedlichen Lebenswelten waren. Das war für mich etwas unklar. Sehr gut gefiel mir die Darbietung des Mädchens im roten Kostüm und die der Menschen mit Behinderungen. Auch die Lichteffekte waren passend. (Enes Özcan, 4c)
Das Theater gefiel mir sehr gut, weil es spannend zu sehen war, wie sich Menschen in den verschiedenen Situationen fühlen. In diesem Stück geht es um ein Mädchen, das in „einer anderen Welt“ ist und verschiedene Gefühle durchmachen muss, während sie sich immer wieder an die Dinge von früher erinnert. Für mich war es allerdings keine Weihnachtsaufführung, weil es nicht zu Weihnachten passte. Die Schauspielleistungen fand ich sehr gut und auch die beeinträchtigten Personen spielten sehr gut mit, was schön zu sehen war. (Lara Büchel, 4c)
Eigentlich fand ich die Vorstellung nicht so spannend, da ich insgesamt kein grosses Interesse an Geschichten habe. Trotzdem gaben sich die Mitwirkenden grosse Mühe. Zum Beispiel beim kraftvollen Schachspiel, in dem der König ein schlechter Verlierer war und am Ende gibt es eine Gerichtsverhandlung, wo die „Gewinnerin“ angegriffen und schlecht gemacht wird. Es gab viele Momente, die das echte Leben widerspiegeln und die psychologischen Themen, die angesprochen wurden, betreffen jeden Menschen. (Timmy Kindle, 4c)